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Juni 2024 / Die Igelpopulationen in England
stehen vor einer ernsthaften Bedrohung des Aussterbens, was auf eine Vielzahl von Umweltfaktoren und menschlichen Einflüssen zurückzuführen ist. In den letzten zwanzig Jahren ist die Anzahl der Igel in Großbritannien um alarmierende 75 Prozent gesunken. Besonders betroffen sind ländliche Gebiete, während in den Städten der Rückgang zumindest teilweise gestoppt werden konnte. Ein erschreckendes Beispiel dafür ist der legendäre Bestand im Regent’s Park in London, wo nur noch etwa 30 bis 40 Igel leben, was für eine gesunde Population zu wenig ist.
Die Ursachen für den Rückgang der Igelpopulationen sind vielfältig. Zum einen spielen Klimawandel und extreme Wetterbedingungen eine bedeutende Rolle. Lange Trockenperioden im Sommer führen dazu, dass Igel nicht ausreichend Nahrung finden, was insbesondere junge Igel unterernährt und anfällig für Krankheiten macht. Zum anderen wird die Lebensraumzerstörung durch menschliche Aktivitäten immer mehr zum Problem. Der zunehmende Einsatz von Gartengeräten wie Rasenmähern und Laubbläsern stellt eine direkte Gefahr für die Tiere dar.
In Deutschland ist die Situation kaum besser. Die Igelpopulationen zeigen ähnliche Abwärtstrends wie in Großbritannien. Anne Berger vom Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung in Berlin weist darauf hin, dass Deutschland den Entwicklungen in England meist um etwa zehn Jahre hinterherhinkt, was bedeutet, dass auch hier ein dramatischer Rückgang der Igelzahlen zu erwarten ist. Der Braunbrustigel, der in ganz Westeuropa heimisch ist, wird zunehmend als gefährdete Art eingestuft. Mehrere Bundesländer führen den Igel bereits auf der "Roten Liste gefährdeter Arten".
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der drastische Rückgang der Igelpopulationen in England und Deutschland ein dringendes Handeln erfordert. Schutzmaßnahmen müssen verstärkt und besser finanziert werden, um diesen kleinen, stacheligen Insektenfressern eine Zukunft zu ermöglichen.
Tagaktive Igel
sind immer ein Alarmzeichen! Igel sind nachtaktive Tiere, ebenso wie ihre Nahrungstiere und sie benötigen ihren Schlaf, den sie am Tag halten. Igel, die am Tag herumlaufen, sind meist krank und sollten kompetente Hilfe erhalten.
Wenn Fliegen um einen Igel herum fliegen, das Tier sofort sichern und Hilfe suchen!
Die Igel, die aktuell in die Stationen kommen, sind oft bereits massiv mit Fliegeneiern und Maden belegt. Fliegen legen ihre Eier auf Igel, wenn diese schwach sind. Tagaktivität ist zusätzlich eine Einladung an Fliegen. Die Maden fressen sich in rasanter Geschwindigkeit in den Igel, dabei dringen sie auch durch Körperöffnungen in das Innere des Tieres. Wenn ihr einen Igel seht, für den sich Fliegen interessieren oder wenn ihr Igel mit hellen Stellen seht, diese Stellen sofort genauer angucken, ob es Fliegeneier sind. Igel mit Fliegeneiern NICHT auf Wärme setzen. Fliegeneier entwickeln sich ansonsten noch schneller zu Maden.
Darum müssen Fliegeneier sofort zu 100% abgesammelt werden.
Es zählt dann wirklich jede Minute.
Hustender Igel
Hustende Igel im Garten sind nicht immer hilfsbedürftig im Sinne des NatSchGesetzes.
Wenn der Igel im Garten bleiben und nicht aufgenommen werden soll, kann man ihn auch nicht entwurmen. Man kann nicht einfach Medikamente draußen in die Futterteller geben - das haut nicht hin, schon allein wegen der Dosierung.
Dazu kommt, dass während der Entwurmung massenhaft Parasiten ausgeschieden und im Garten verteilt werden, andere Tiere würden sich anstecken - der ganze Boden wäre verseucht.
Also wenn ein Igel hustet, tagaktiv ist oder irgendwo herumliegt und nicht mehr zurechtkommt, der sollte dann auch in einer Igelstation oder bei sich privat aufgenommen werden.
Igelbabys im Garten gefunden?
So helfen Sie richtig
Vor allem im Herbst machen sich viele Naturfreunde Sorgen, wenn sie einen Igel im Garten finden. Wenn es sich um ein Jungtier handelt, sollte die Situation genau beobachtet werden. Verlassene Säuglinge sind auf menschliche Hilfe angewiesen.
Igelbabys sollten nur im Notfall vom Menschen aufgezogen werden.
Was tun mit einem Igelbaby?
Verwaiste Igelsäuglinge im Garten können sie sehr schnell unterkühlen, wenn sie sich außerhalb des Nestes aufhalten. Sie benötigen Schutz und Wärme durch die Mutter, weswegen Sie diesen Igelbabys dringend helfen sollten. Wenn Sie keine Erfahrung damit haben, wenden Sie sich schnellstens an eine Igelstation oder eine igelkundige Person.
Hustender Igel, wie behandeln?
Für die Behandlung des hustenden Igels ist es ratsam, nur zu einem igelkundigen Tierarzt zu gehen. Der Grund ist ganz einfach. Die meisten Tierärzte kennen sich mit Igeln nicht wirklich aus. In Ihrem Studium ist der Igel kaum Thema. Es kann passieren, dass der Arzt dem hustenden Igel falsche Medikamente gibt. Vielfach wird auch das Thema Entwurmung außen vorgelassen.
Bekommt der hustende Igel vom Tierarzt dennoch ein Entwurmungsmittel, dann auf keinen Fall Ivomec oder Advocate bzw. ein anderes Spot-on Mittel. Diese Medikamente sind speziell für Hunde und Katzen entwickelt worden. Der Tierarzt möchte die Menge des Medikaments auf das Gewicht des Igels umrechnen, denn dieser verstoffwechselt Medikamente anders.
Spezielle Entwurmungsmittel für den Igel werden in Form einer Injektion zweimal im Abstand von 48 Stunden verabreicht. Die Mittel enthalten den Wirkstoff Levamisol. Diese Behandlung kann aber nur stationär ausgeführt werden.
Dabei werden die in der Lunge gebildeten Wurmlarven vom Igel herauf gehustet, abgeschluckt und dann ausgeschieden. Sie können den Tierarzt auch bitten, dass er sich mit einer Igel-Station in Verbindung setzt und Informationen bekommt. Die Erfahrung zeigt hier leider, dass Tierärzte sich nicht gerne in ihre Praxis hereinreden lassen wollen und daher den Kontakt ablehnen.
Sollten Sie zu einem igelkundigen Tierarzt gehen, dann nehmen Sie bitte nach Möglichkeit eine Kotprobe von 3 Tagen mit, damit diese auf Parasiten untersucht werden können.
Die Kinder sind es nicht. Woher sollen sie es besser wissen, wenn Erwachsene ihren Kindern so etwas nicht vermitteln können. Redakteure wissen es auch nicht besser und schreiben jeden Blödsinn. Siehe